SPD Abordnung beim politischen Aschermittwoch in Vilshofen 2013

Auch in diesem Jahr nahm eine Delegation des Ortsvereins Röttenbach an der Fahrt zum traditionellen Aschermittwoch in Vilshofen teil.

Wir waren Zeuge eines historischen Ereignisses: die SPD in Bayern hat der CSU Paroli geboten, den Kampf angesagt und zum ersten Mal mehr Zuhörer ins Zelt gebracht als die CSU, deren Generalsekretär Dobrinth ex cathedra die eigene Zuhörerzahl flugs um 2.500 bis 3.000 erhöhte, denn eines darf nach CSU-Meinung in Bayern nicht sein: dass jemand anders mehr Leute auf die Beine bringt!

Mitglieder aus der Stadt und aus dem Landkreis fuhren nach Vilshofen, um den Schlagabtausch zu verfolgen. Unter anderem mit dabei: Bundestagskandidatin Martina Stamm-Fibich, Robert Thaler, Nobby Geyer, Richard Schleicher und viele andere. Der Erlanger Bus war wieder voll besetzt.

Christian Ude war noch um einiges besser als letztes Jahr, er zeigte im Stil einer Büttenrede auf, wie sich die CSU seit Jahren SPD Positionen annähert oder diese kopiert. Er hielt eine kämpferische Rede und geißelte den Noch-Ministerpräsidenten Horst Drehhofer und seine andauernden politischen Kehrtwenden - vom Atomausstieg bis zu den Studiengebühren. Kultstatus dürfte Udes Spruch erlangen: „Lasst bloß kein kommunistisches Manifest in der Staatskanzlei herumliegen, sonst schreibt der Seehofer das auch noch ab.“

Steinbrück zeigte sich als versierter Redner, der auch in einem Zelt die Zuhörer packen kann. Er kritisierte Angela Merkel und ihre schwarz-gelbe Koalition scharf. „Schwarz-Gelb ist so beliebt wie Blinddarm-Entzündung und Wurzelbehandlung auf einmal“, befand der SPD-Kanzlerkandidat. Und die Zuschauer jubelten begeistert als er ausrief: „Ich spiele nicht auf Platz, ich setze auf Sieg!“

Die Stimmung im Zelt war ausgezeichnet. Immer wieder wurden die Reden von Beifall unterbrochen, wobei Ude-Schilder geschwenkt wurden.

Es war jedenfalls weder bei Ude noch bei Steinbrück in irgendeiner Weise langweilig. Und das will was heißen: der eine hat 60, der andere 75 Minuten geredet.